Kalken

Der Boden ist ein beschränktes Gut und die wichtigste Produktionsgrundlage für die Landwirtschaft. Es gilt, dazu Sorge zu tragen.

Kalk ist ein natürliches Mineral, welches die Bodenstruktur verbessert und die Nachhaltigkeit des Bodens sicherstellt.

Die Fruchtbarkeit eines Bodens hängt neben dem Humusgehalt vor allem von einem ausgewogenen Kalkvorkommen ab.

Die jährlichen Kalkverluste schwanken stark. Einfluss haben die Niederschlagsmengen, die Bodenart und die Bewirtschaftung. Sie betragen pro Hektare landwirtschaftliche Nutzfläche rund 300 bis 700 Kilogramm CaO. Die Pflanzen entziehen bei ihrem Wachstum weitere 10 - 100 Kilogramm CaO. Auch physiologisch sauer wirkende Düngemittel bewirken ein Absinken des Boden-pH-Wertes.

 

Kalkbedarf

Der Kalkbedarf wird anhand von Bodenproben berechnet.

Es wird unterschieden zwischen:

  • Erhaltungskalkung (als Ersatz für den fehlenden Kalk infolge Auswaschung und Ernteentzügen)
    Ca. 3- 5 t/ ha Aarkalk alle 3- 5 Jahre
  • Gesundungskalkung (zur Verbesserung der Bodenreaktion)
    Ca. 10- 12 t/ ha Aarkalk. Je nach Tonanteil des Bodens ist die empfohlene Kalkmenge grösser oder kleiner.

 

Kalkbedarf in dt CaO/ha:

Kalkzustand  Vorrat an Karbonat-Kalk Genügend bis leichter Vorrat Mässig bis knapp genügend Arm bis sehr arm
 Salzsäureprobe  + +/- - -
 ph-Wert   Über 7.3 6.5-7.2 5.9-6.5 Unter 5.8
 Bodenart  Nutzung Kalkgaben (dt CaO/ha)

 Leicht

Lehmiger Sand, Sand

 Ackerland  0 5 10 20
 Naturwiesen 0 3 5 10

 Mittelschwer 

Sandiger Lehm, Lehm, Schluff, Schlufflehm

 Ackerland 0 10 20  30
 Naturwiesen 0 5 10  15

 Schwer

Ton, toniger Lehm, lehmiger Ton

 Ackerland 0 15 25  35
 Naturwiesen 0 8 15  20

 

Kalkbedarf in to Aarkalk/ha:

Kalkzustand Vorrat an Karbonat-Kalk Genügend bis leichter Vorrat Mässig bis knapp genügend Arm bis sehr arm
Salzsäureprobe + +/- - -
ph-Wert Über 7.3 6.5-7.2 5.9-6.5 Unter 5.8
Bodenart Nutzung Kalkgaben (to/ha)

Leicht

Lehmiger Sand, Sand

Ackerland 0 1.5 2.85 5.7
Naturwiesen 0 0.9 1.5 2.85

Mittelschwer

Sandiger Lehm, Lehm, Schluff, Schlufflehm

Ackerland 0 2.85 5.7 8.6
Naturwiesen 0 1.5 2.85 4.3

Schwer

Ton, toniger Lehm, lehmiger Ton

Ackerland 0 4.3 7.2 10
Naturwiesen 0 2.3 4.3 5.7

 

Kalkdüngung

Ohne regelmässigen Ersatz der Verluste werden die Böden mit der Zeit unfruchtbar.

Eine fachgerechte Kalkdüngung bewirkt:

  • eine höhere Aktivität des Bodenlebens
  • die Förderung der Humusbildung
  • eine Verbesserung der Nährstoffverfügbarkeit
  • eine Verbesserung des Bodengefüges (stabilere Krümelstruktur)

 

Den Einsatz von Aarkalk empfehlen wir in Böden

  • mit tiefem pH- Wert
  • die zur Verschlämmung neigen
  • die schwer und undurchlässig sind

 

Kalkentstehung

Aarkalk ist ein Produkt aus der Entkalkungsanlage des Kernkraftwerkes Gösgen.

Funktion der Kühlung des Kernkraftwerkes:
Der Dampf wird, nachdem er seine technisch nutzbare Energie an die Turbine abgegeben hat, in den Kondensator geleitet. Dort wird er durch Kühlung in Wasser zurückverwandelt (kondensiert) und als sogenanntes Speisewasser wieder zur Dampferzeugung in den Kreislauf zurückgeführt.
Die Kühlung des Kondensators kann direkt mit Flusswasser erfolgen. Steht nicht genügend Kühlwasser zur Verfügung oder möchte man ausschliessen, dass sich ein Fluss durch die Abwärme geringfügig erwärmt, wird ein Kühlturm erstellt.
Das Kühlwasser zirkuliert in jedem Fall in einem separaten Kreislauf und kommt nicht in direkten Kontakt mit dem Dampf oder dem Wasser des Turbinenkreislaufs.

Kühlturm
Das im Kondensator erwärmte Kühlwasser gelangt über ein Kanalsystem auf die Rieselplatten des Kühlturms und wird wie in einer riesigen Dusche versprüht. Die herunterfallenden Wassertropfen geben ihre Wärme an den aufsteigenden Luftstrom ab. Bei diesem Vorgang verdunsten 2 - 3 % des Kühlwassers und bilden die charakteristische Dampffahne, die je nach Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Windstärke mehr oder weniger gut sichtbar ist.

Kalkentstehung
Das Kühlwasser wird aus der Aare entnommen. Bevor es in den Kühlwasserkreislauf geleitet wird, durchläuft es die Entkarbonisierungsanlage. Dabei wird ein erdfeuchter Kalk (70% TS) mit einem hohen Gehalt an Kalziumkarbonat (ca. 90 % CaCo3 in der TS) gewonnen. Weil das Wasser aus der Aare stammt, haben wir dem Kalk den Namen “Aarkalk“ gegeben.
Aarkalk ist vom Bundesamt für Landwirtschaft als mineralisches Bodenverbesserungsmittel bewilligt worden.

Die wichtigsten Vorteile von Aarkalk

  • Aarkalk ist ein sehr preiswerter Kalkdünger
  • Aarkalk enthält keinen Phosphor ( keine ÖLN- Anrechnung)
  • Aarkalk besitzt positive Streueigenschaften
  • Vollservice: von der Beratung bis zur Ausbringung durch Agri-Aebischer

 

Kalkgehalte

Eine Tonne Aarkalk enthält:

Kalk CaCo3 ca. 650 kg
  CaO ca. 360 kg
Phosphat P2O5 0 kg
Magnesium Mg ca. 3 kg
Organische Substanz OS ca. 50 kg
Wasser H2O ca. 300 kg

 

Da Aarkalk keinen Phosphor enthält wird er als reiner Kalkdünger betrachtet. Er ist daher nicht ÖLN- relevant und muss im gesamtbetrieblichen Nährstoffhaushalt nicht berücksichtigt werden.